25 Wochen vom Countdown & ein kurzes Resümee über die Schwangerenmode
25 Wochen sind es jetzt. Das heißt, ich musste gerade mit meinem Kalender in der Hand nachzählen. Irgendwie geht die zweite Schwangerschaft schneller vorbei, irgendwie komme ich gar nicht dazu, jeden Tag und jede Sekunde auszukosten. Und gerade das wird ja immer empfohlen… Hm. Wenn ich ehrlich bin, bin ich aber auch nicht die Traum-Schwangere. Ich freue mich wahnsinnig auf Mini#2, ohne Frage. So sehr, dass es mir manchmal Angst macht, so sehr, dass ich manchmal auch Panik bekomme, was wir vor ihrer (!) Ankunft alles noch erledigen müssen (äh, ja, bisher ist nichts passiert).
Aber das Schwangersein gehört nicht mit zu den Aufgaben, die ich jeden Tag mit Jubel begrüßen würde. Mir geht es gut, und das ist wichtig und wunderbar zugleich. Aber mich nervt auch die Kurzatmigkeit, die mich zur ollen Trudi werden lässt, wie wenn Mini-me ihre Sonnenmütze oben in der Wohnung vergessen hat und ich hinaufrenne, um dann erst einmal japsend im Korridor zu stehen und wie ein Traktor zu pusten. Auch die Wasserfüße nerven mich, frau fühlt sich dadurch schnell wie ein Walross. Eigentlich habe ich ja gehofft – ja, ich weiß, wie naiv(!) – dass ich diesmal drum herum komme, aber leider war das Pustekuchen. Die Wärme vor ein paar Tagen ließen mir die Knöchel immer wieder anschwellen, so dass die Haut dann auch noch dort spannt. Dass sich das nicht gut anfühlt, ist klar, aber beinah schlimmer ist das Klamottenproblem. Nicht, das es als Schwangere schon kompliziert genug wäre, Sachen zu finden, die nicht nach „Muddi“ (unförmig und altbacken), „Assi“ (kadergraue Shirts ohne Form und Qualität sollen schön sein?) oder „Hausfrau“ (nein, ich möchte niemanden beleidigen, nur gehören karierte rosa Blüschen eher zu den Kleidungsstücken, die mich an die Kittelschürzen von einst erinnern und daher zur Kategorie Hausfrau zählen) aussehen. Mit geschwollenen Füßen passt man aber zum einen in seine Schuhe nicht mehr hinein, was ganz besonders zum Haare raufen ist, wenn man High Heels liebt. Wenn frau aber sogar bei Ballerinas Probleme kriegt und ihr Fuß aussieht, als brauche er dringend eine Diät, wird es kritisch. Gerade wenn es warm draußen ist, gerade wenn die Sandälchen & Co. danach mauzen, getragen werden zu wollen. Und: zum luftigen Kleid tragen sich Stützstrümpfe eher schlecht. Gestern im Bus sah ich ein junge Mutter, die ungelogen transparente Kniestrümpfe zum Rock trug und dabei aussah, als käme sie aus dem Kolchos vom Lande. Sie trug das nicht, weil sie musste, sondern wohl weil es ihr egal war oder sogar so gefiel. Hm, in Gedanken tastete ich sofort meine Reisekniestrümpfe ab, die ich unter meinen Hosen versteckt hatte, um zu sehen, dass sie auch niemand sie sieht. Denn ja, auch oder sogar besonders als Schwangere will frau schön sein. Und es ist erschreckend, wie viele Frauen plötzlich ihr Frausein an den Nagel hängen, so als würde mit der Befruchtung ihr bisheriges Leben zu Ende sein.
Nun, dies zu meinen „Leiden“. Glücklich macht mich allerdings, wenn Mini-me es nicht erwarten kann, dass das Baby denn endlich aus meinem Bauch käme. „Kommt es morgen, Mami?“ Äh, nicht ganz, aber da ja morgen meist die Zukunft meint: Ja. Sie redet mit dem Baby durch den Bauch, begrüßt es mindestens einmal am Tag mit „Hallo Baby!“. Ihr Laufrad soll dem Baby gehören, sie hat ja nun richtiges Fahrrad. Ihre Sachen, die zu klein geworden sind, soll das Baby bekommen. Und es soll so heißen wie sie. Klar. Wäre ja auch praktisch – wir rufen dann nur noch Nummer eins und Nummer zwei… Äh ja.
Sie will es übrigens mit ihrem Puppenwagen ausfahren, will ihm die Windeln wechseln – „Das Baby is ja mein` Schwester!“ Vor ein paar Tagen wollte sie die Ultraschallfotos von sich sehen, als sie noch in meinem Bauch war. Dann haben wir uns auch die von Mini#2 angesehen. Die Faszination in ihren Augen rührt mich, denn ja, so ein kleines Leben ist ein großes Wunder. Und dann bin ich einfach eines: Dankbar.