Fuck it, we`ll take it! – Von der Puppenstube in ein neues Schlösschen
Ich weiß noch, wie ich mit Anfang 20 zum ersten Mal in unsere Puppenstube hineinkam. Ich war furchtbar aufgeregt, so als hätte ich ein Date mit dem Makler der Wohnung, das allererste eben. Und dann passierte eben das, was bei ersten Dates passiert – mein Herz machte viele kleine Hopser. Ich lief durch die Zimmer, der Makler erklärte mir dies und das, aber so richtig hingehört hatte ich schon nicht mehr. Ich stellte mir vielmehr vor, wie ich von dem kleinen Zimmer nach hinten raus am Sonntag Morgen im Morgenmantel (in der Phantasie ist es ganz egal, ob frau so etwas besitzt oder nicht) auf den Balkon trete, dort hinüber zur Küche schreite, um mir einen Kaffee zu holen und mich dann lässig an die Hauswand zu lehnen, den Vögeln zuzuhören und meinen Kaffee zu genießen (auch dass ich nicht d e r geborene Kaffeejunkie bin, lassen wir mal außen vor). Mittlerweile besitze ich einen wunderhübschen Morgenmantel, bin aber sehr vorsichtig mit den sonntäglichen Morgenkaffees auf Balkonien, da dort früh die Sonne einfach knallt.
Ja, es war Liebe auf den ersten Blick. Mitte August bin ich eingezogen, Mr. L. kam im September nach. Und jetzt nach so vielen Jahren und Erlebnissen in diesen vier Wänden (Vorsicht – Gefühlsduselei!) – hier haben wir unseren Alltag nach einigen Jahren Fernbeziehung miteinander gefunden, hier wurden wir zu Mr. & Mrs. L., hier wurde das „Projekt“ Mini-me gestartet, hier lief sie am Silvesterabend 2012 einfach los, hier wurde gelacht, gefeiert, geweint, getröstet und geliebt. Nun ist Mini#2 auf dem Weg – und wir ziehen um!
Und das Beste – wir bleiben hier im Eck, wir ziehen nur in den Nebeneingang, was sogar noch geschichtsträchtiger ist – schließlich haben wir uns in exakt diesem Haus kennengelernt. Vielleicht ist das ja ein kleines Nachhausekommen…
Dass die Wohnung frei wird, wussten wir schon eine Weile, nur eben nicht wann. Dann plötzlich schickten mir die jetzigen Mieter eine Nachricht – wir gingen rüber und sahen uns das Prachtstück an: 111qm mit Balkon, 3 weitere Zimmer, ein relativ großer Flur, 2 Bäder – ein richtiges Zuhause. Selbstverständlich wurde auch der Mietpreis mit der Kündigung der Nachbarn angehoben – Leipzig ist das neue Hypezig. Selbst der Vermietungsmensch meinte, dass es verrückt sei, was hier gerade mit den Mietenpreisen passiert – nur mit den Gehältern passiere nichts. Yep, absolutely. Also saßen wir zwei Abende auf Balkonien, haben hin- und herüberlegt, gerechnet, in Angst gebadet (oder war das der Schweiß, den die Hitzewelle fabriziert hat?). Die Interessentenliste wuchs, wir mussten schnell sein.
Am nächsten Morgen saß ich im Bus zur Arbeit, als mein Handy klingelte. Ohne eine Einleitung, einfach so sagte Mr. L. am anderen Ende: Fuck it, we`ll take it.
Nun ist der Mietvertrag unterschrieben, im September wird umgezogen!!! Nicht gerade das perfekte Timing – Mini#2 hat im August Termin, die Elternzeit ist auch finanziell nicht unbedingt das Paradies – aber trotz Schlafdefizit werden wir das wuppen. Sein „Fuck it- we`ll take it!“ gibt mir Antrieb.
Herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche euch von Herzen alles Gute, “Fuck it, we’ll take it” scheint mir ein guter Anfang zu sein 🙂
Einen sonnigen Sonntag,
Anna
Liebe Anna,
ja, das sehe ich auch so. Es wird nocht leicht, dafür aber schön!!
Liebe Grüße
Kirsti
Kommt mir so bekannt vor… 😀
Ihr schafft das – ganz sicher! Und wenn ihr Hilfe braucht, schreit einfach!
Dankeschön liebe Luisa!!!!