My two darlings
Da war er wieder, einer jener Momente, wo man denkt: Ja, alles richtig gemacht!
Wir sind zurück aus Irland und sitzen beim Abendbrot. Ich habe meine Tomaten mit Mozzarella schon hinuntergeschlungen, und meine beiden Wahnsinnigen, äh, also mein Mann und unsere kleine Tochter, fangen an, miteinander über Irland und die zurückliegenden Tage dort zu schwärmen. „What did you like best?“, fragt sie Mr. L. Wahrscheinlich ist es etwas viel, darauf eine präzise Antwort einer Zweieinhalbjährigen zu erwarten. Also fragt er noch mal ganz anders: „Who is P.J.?“ Und alle, die nun wiederrum einen simplen Fakt erwarten, täuschen sich. P.J. ist ganz simpel an dieser Stelle erklärt ihr Großvater. Für die kleine Sonne aber ist er viel mehr: „He is my darling!“, erklärt sie voller Ernsthaftigkeit. „And who is Phil?“ Wie aus der Pistole geschossen und so, als müsste sie ihrem alten Herren die Welt verständlich machen, antwortet sie daraufhin: „Phil (ihre Großmutter) is my sweet heart.“ „And who is Michael (ihr Cousin)?“ „He is my favourite.“
Was kümmern eine Zweijährige auch irgendwelche Familienbeziehungen, zählt doch vielmehr ihr kleines großes Herz.
Meine Sonne, die die ersten Urlaubstage dort das Heimweh nach ihrer gewohnten Umgebung plagte, will nun, wie sollte es auch anders sein,„zurück nach Irland und dort `pielplatz ssspielen“. Mr. L. feuert sie an, schließlich müssen Kinder schon im Kleinkindalter auf Fußball und Nationalgeist vorbereitet werden: „Come on Ireland!“ Sie stimmt sofort mit ein, reißt die Arme über den Kopf hoch und klatscht, was das Zeug hält. Dabei blickt sie auf die kleine Zeichnung ihrer irischen Großmutter, die aber um Gottes Willen nie Oma oder vielmehr „Granny“ genannt werden darf, und jubelt dem gezeichneten Haus mit Tom, the pussycat, zu. Das Bild ist ein wahres Kunstwerk,das unsere Küchenwand schmückt – für die Kleine ist es Irland – wer hat schon in dem Alter eine Ahnung, was Länder bedeuten?
Irland ist für sie Haus (samt Garten) ihrer Großeltern, das nur per Flugzeug zu erreichen ist. Ich muss sagen, irgendwie mag ich die Vorstellung.
Und ganz schnell stimmen die beiden Verrückten irische Fußballmelodien an, unsere kleine Küche wird zum Stadion, unser ‚tea‘ zur Feierstunde. Jeder außenstehende Zuschauer würde sicher zum Telefon greifen und Hilfe rufen, man könnte schließlich meinen, die beiden waren zu lang in der Sommerhitze draußen. Oder aber jeder Fremde würde mit einem breiten Lächeln hinter der Tür stehen, so wie ich gerade. Der Gesang ist gewöhnungsbedürftig, aber mit so viel Wärme und Herz gefüllt, dass mir fast schwindlig wird.
Und genau in solchen Momenten spüre ich Glück und Dankbarkeit für das, was ich habe. Sicherlich könnten die zwei Verrückten ihren Gesang noch professionalisieren (im nächsten Leben heirate ich wohl besser einen Rockstar), aber das, was ich da habe ist etwas ganz Großes: Meine kleine Familie.
Liebe Kiki, Glückwunsch zu deinem neuen Blog. Sehr schön gestaltet und alles wirkt locker frei von der Leber geschrieben. Da macht das lesen Spaß.
Mach weiter so, den ersten Follower hast Du.
Liebe Grüße, Mark
Lieber Mark,
ich kann nur immer wieder sagen- ich bin super glücklich über so viele schöne Worte, Lob und Zuspruch. Hab vielen Dank dafür, schön Dich hier zu haben. Ja, locker und frei schreibe ich wirklich, eben das, was ich gerade fühle. Schön, wenn genau das gefällt. Und zum Layout muss ich sagen – ohne Daniela alias Mrs. WordPresswäre ich verloren gewesen. Ich weiß zwar, was ich will, bin aber im technischen Umsetzen echt eine blanke Niete.
Wir lesen also voneinander!
Kiki 😉