Offizieller Frühlingsbeginn im Hause Popsock mit den Strahlemädchen – und das, obwohl der Frühling gerade Pause machte
Dass neue Schuhe Leben retten können, ist wohl allgemein bekannt. Also war es auch für mich nicht verwunderlich, als Mini-me am Donnerstag darauf bestand, unbedingt „heute“ Frühlingsschuhe kaufen gehen zu müssen. Und ja, es war beachtlich. Schließlich war sie seit Montag mit einem fetten Magen-Darm-Virus außer Gefecht gesetzt. Die Brecherei machte zwar Dienstag Pause, um dann Mittwoch früh heimtückisch im Schlaf (!) zurückzukehren und nicht nur Bett und Kissen zu attackieren, sondern auch Mini-me fast zum Ersticken zu bringen. Darüber hinaus war die kleine Süße so gar nicht amüsiert darüber, das nun der ganze Brei in ihren Haaren klebte und sie die Olle, ergo mich, anherrschte, ich solle das doch rausmachen. Äh ja, die Hexerei liegt mir so gar nicht. Und mein Vorschlag, die Haare gleich zu waschen, wurde abgelehnt. Ok, mit einem grobzinkigen Kamm und viel feinster Fingerarbeit gelang es mir, den klebrigen Brotbrei vom Vorabend, der an Leimschleim erinnerte (ha, falls jemand am Knabbern nebenbei war, trage ich wohl mit meinen ausführlichen Schilderungen derzeit zu einer diätischen Lebensweise bei) zu entfernen. Sie kramte nach dem Aufstehen sogar noch Teddyohrclips und mein Lipgloss hervor – selbst mit Magen-Darm muss frau schön sein.
Einen Tag später kam dann das Pendant der „Rennerei“ dazu und höllische Bauchkrämpfe. Sie tat mir unendlich leid. Ich war nur damit beschäftigt, ihre Hand zu halten, ganz egal wo wir gerade waren, und ihr Tee zu kochen, das Kirschkernkissen zu wärmen und ihr Mut zuzusprechen, der mich langsam verließ. Ich muss es sicher nicht erwähnen, aber das eigene Kind dermaßen leiden zu sehen, lässt einen auf dem Zahnfleisch kriechen. Nebenbei tauchte ich meine Hände und alle sanitären Einrichtungen des Hauses Popsock in Reinigungs- und Desinfektionsmittel und versorgte Mini#2. Nein, Sport brauchte ich an dem Tag nicht mehr – vielleicht sollte ich so etwas täglich in Erwägung ziehen, um den Plan voranzutreiben, noch dieses restliche Schwangerschaftsbauchfett loszuwerden. Aber ich schätze, es würde eher in Beinmuskeln ausarten.
Donnerstag morgen dann, nachdem ich die ganze Nacht kein Auge zugemacht hatte (ach Mini-me schlief selig, Mr. L. lag auch bei ihr auf dem Teppich(!), aber das Muttertier war voller Angst – und das Baby verlor stündlich seinen Schnuller), die Wunderheilung. „Gehn wir heut Schuhe kaufen?“, und das noch vor dem Aufstehen. Ja, das sind wohl die weiblichen Wunderwaffen: Schuhe. Denn so wie mich ihre Augen anstrahlten, sie plötzlich voller Energie und Aufregung war – unbeschreiblich. Und ja, jedes Mal, wenn mich ihre Augen so anleuchten, ist alles andere einfach Nebensache. Strahleaugen pur.
Und ja, wir waren shoppen und feierten ihre „Auferstehung“ mit Schokomilchbrötchen und Lollis. Eis hielt ich dann doch noch für zu riskant. Und es gab Glitzerschuhe für ein bisschen Glitzer im Leben, weisste bescheid, eine Jacke mit Schmetterlingen samt passender Mütze. Und das, obwohl der Frühling gerade Pause machte und es draußen eher novemberlich grau und mass war, aber ein Hoch auf die ebenfalls neuen Matschesachen.
Und wir haben offiziell den Frühling eingeläutet. Ich liebe es, mit meiner Süßen durch die Läden zu ziehen. Sogar die Kleinste amüsierte sich königlich. Sie saß in ihrem rosakariertem Blüschen, petrolgrünen Hosen und Blümchensocken im Warenhaus meines Vertrauens vor uns und kicherte, was das Zeug hielt. So sind sie, meine beiden Strahlemädchen…
Und ja, es ist nun offiziell Frühling, auch wenn`s draußen schneien sollte. Nur die neue Jacke bleibt wohl dann doch noch etwas am Haken. Seufz.