Spießbürger- und Küchennachrichten – neue Kollegen inklusive
Boah, wie spießig!, habe ich früher immer gedacht. All die Spießbürger, die Ostern Plastikeier an ihr Bäumchen hängen, die jedes Wochenende den Spaten schwingen, die Geschichten über`n Gartenzaun austauschen wie früher im DDR-Fernsehen mit Agnes Kraus und Helga Göring. Aber nun ist Familie Popsock-L. Auch im Spießbürgertum angekommen. Wir haben seit ein paar Tagen, nein, seit genau einer Woche einen Garten. So richtig mit Gartentor, Laube und Beeten. Mit viel Wiese, einer „Oase“, wie es die Vorpächter nannten – zur Erklärung: Mitten im Garten wurde dort ein Tümpel in einer Plastikwanne angelegt, und es sollen wohl zwei Fischlein darin leben. Gut, das werde ich nicht kontrollieren. Und logisch kommt dieses „Ding“ weg. Auch in der Laube – ein runtergekommenes olles Häuschen aus Stein, haben die Vorpächter ganze Arbeit geleistet mit einem zusammengezimmerten Vordach, drei Schichten Tapeten an den Wänden (Schimmel olé) und einem nicht mehr existenten Clo. Ja, man höre und staune – die olle Closchüssel haben sie – Gott sei Dank, hust – herausgenommen und in ihren neuen Garten mitgenommen. Nun, in das „Bad“ des Häuschens wollte ich eh nicht unbedingt einen Fuß setzen, aber interessant ist es schon, was Leute aus so einer Hütte mitnehmen… Aber egal – ich bin nun auch ein Spießbürger und plane Himbeeren, Tomaten und Gurken. Bis dahin reißen wir – gut, eher Mr. L. und Mini-me – die Tapeten von den Wänden und den Holzvorbau ab. Zuallererst kaufen wir aber erst mal eine Grundausstattung für den Garten – mit dem Sandspielzeug der Kinder gräbt es sich so schlecht…
Es hat sich sogar noch mehr getan, und zwar im Hause Popsock. Wir haben zwei neue Kollegen in der Küche. Frau M. Wäscht nun immer unser Geschirr und wird von mir heiß und innig geliebt. Herr S. steht dekorativ am Fenster rum, trägt meine Orla – Kiely – Dosen zur Schau und beherbergt Brot, Flaschen und Obst. Und ja, es war Liebe auf den ersten Blick. Ich wollte vernünftig sein und stand schon an der Kasse beim Möbelschweden, als ich in Gedanken schon Möbel rückte und den Fensterplatz ausmaß. Ich bin also zurück in die Möbelhalle gerannt, um zu sehen, in welchem Regal ich denn Herr S. alias Servierwagen abholen könnte. Und ohne zu messen oder zu überlegen, wurde er in den Korb verfrachtet. Bei den wirklichen Lieben im Leben weiß man es einfach, ohne nachdenken zu müssen. Und das, obwohl ich Mr.L. schon „abgestellt“ hatte, den alten Servierwagen abzuschleifen, um wenigstens mit Farbe etwas Neues in die Küche zu bringen. Tja, das hat sich nun erledigt – der olle Servierwagen wandert in den neuen Garten, und der neue schmückt die Popsocksche Küche. Mit ihm sind auch mehr schwarze Akzente in Form eines Toasters und Wasserkochers eingezogen. Hier ein Körbchen, da ein Tablettchen im Skandi-Muster – ja, so langsam wird die Küche „rund“. Und: Neue Tassen braucht das Land! Ebenfalls in Schwarz-Weiß, zusammen mit neuen Schälchen – ein Knaller!
So genug geredet – hier gibt`s was zum Gucken!
Darf ich vorstellen, das ist Herr S., der Servierwagen!
Schwarze Akzente mit gelben Mustern:
Orla Kiely auf Skandi Muster rockt! Besonders in Komination mit dem neuen Herrn S.!
Hier ist die andere neue Kollegin klar im Bild, zurückhaltend und solide Leistungen erbringend: Frau M. alias Miele
Immer frisch gewaschen von Frau M.: