Glücklichmacher: Quarkkuchen der weltbesten Mama
Manche Rezepte bedeuten vor allem eins: Erinnerungen. Früher, noch zu Studentenzeiten, wurde ich immer vor dem Nach-Hause-Kommen, Wäsche abliefern und es mir im Hotel Mama gut gehen lassen, gefragt, was ich denn essen will. Jedes Mal durfte ich mir etwas wünschen. Und jedes Mal wurde ein Kuchen gebacken, der mit meinem Gesicht eines angestellt hat: Er verzog es zu einem breiten Grinsen. Der berühmte Quarkkuchen der besten Mama in der ganzen Welt war noch etwas warm, als ich (!) ihn anschnitt, er war vanillig, lecker und vor allem eins: Ohne Boden. Nichts hasse ich mehr als diese trockenen Krümelböden, die sich so manches Mal unter der leckeren Quarkschicht verstecken und jedenfalls auf meinem Teller immer liegen bleiben. Bei diesem Kuchen allerdings blieb nie etwas liegen, ratzfatz war er weggeputzt.
Ich weiß nicht warum, aber bisher habe ich das Rezept nie nachgebacken. Aber gut, warum sollte ich auch – hat ja Mamachen übernommen. Doch vor ein paar Tagen habe ich mich dann doch dort herangewagt. Und ja, es ist und bleibt der weltbeste Quarkkuchen aller Zeiten, Bescheidenheit hin oder her. Und: er wird ganz ohne Mehl gebacken. Wirklich an das perfekte Ergebnis habe ich beim Rühren der Teigmasse nicht unbedingt geglaubt, schließlich sagt die Bäckerin in mir: Jeder Kuchen braucht doch Mehl!, aber wenn Mama meint, wird sie schon recht haben. Und wie immer – sie hat recht.
Für die Zauberei des Kuchens empfiehlt sich ein wunderhübscher Herbsttag am besten mit Besuch der großen Schwester, die damit, also mit dem Kuchen und den eigenen Backkünsten, gut beeindruckt werden kann. Denn egal wie alt ich werde, ich bin und bleibe eben „die Kleine“. Und die Kleine kann eben auch schon Großes backen. Allerdings schmeckt der Kuchen, auch wenn er dann nicht mehr warm ist, noch besser, wenn er über Nacht abkühlt und so gut „durchzieht“. Eignet sich also hervorragend, um samstags für sonntags vorzuarbeiten. Er bleibt genauso saftig wie am Vortag, bekommt aber n o c h mehr Geschmack!
Und ja, wie ich schon erwähnte, war auch Mini-me begeistert. Ein Kuchen ohne doofe Beeren, ohne Schnickschnack und ohne von ihrem Gäbelchen rutschend – perfekt.
Man nehme:
1kg Quark (yeah!)
1 Pckg. Vanillezucker
1 Pckg. Vanillepuddingpulver
125g Magarine
3 Eier
1 Prise Salz
5 EL Zucker (finde ich persönlich zu wenig, ich empfehle: mind. 8 EL)
2 El Hartweizengries
1Pckg. Backpulver
Und dann?
Butter, Zucker, Vanillezucker, Salz schaumig schlagen. Nach und nach Eier zugeben. Quark einrühren. Backofen auf 175 Grad vorheizen, Springform einfetten. Gries, Puddingpulver, Backpulver vermischen und unter die Masse heben. Teig in Springform füllen & glattstreichen. 45-60 Minuten backen, je nach Bräunungsgrad. Abkühlen lassen. Genießen und das breite Lächeln spüren, denn dieser Kuchen macht glücklich!
Für mich bedeutet der Kuchen einfach ein kleines Stück vom großen Glück. Gepaart mit seinem Duft, der durch die ganze Wohnung strömt und sie einfach so kuschelig macht, der warmen Herbstsonne und dem Blick für`s Wesentliche ist er mein Zauberer für gute Laune. Das wird wohl die Vanille sein… Oder eben die Erinnerung.
Ein neuer Blog! Wie schön! Danke dir für deinen Kommentar auf meiner Seite. Ich schaue jetzt öfter hier vorbei. Wenn’s hier schon so leckeren Quarkkuchen gibt! Liebe Grüße
Barbara
Dieser Kuchen sieht ja absolut fantastisch aus! Und: Er hat keinen Boden! Die meisten Kuchen mag ich genau deswegen nicht.
Danke für das tolle Rezept, das kommt definitiv zu meinen ‘Muss-ich-noch-ausprobieren’-Rezepten 🙂
Ka.
Geht mir ganz genauso. Dann viel Spaß beim Ausprobieren!!